Invasion

In den letzten Jahren tauchen vermehrt Presseberichte über die sogenannten „invasiven Pflanzen“ auf, im Fachbegriff „Neobiota“ genannt. Oft genug sind diese Diskussionen von wenig Sachlichkeit geprägt und gleichen eher einem Schrei nach Vernichtung dieser Pflanzen. Häufig werden die Neobiota dafür verantwortlich gemacht ökologische Probleme zu verursachen und anderen heimischen Pflanzen den Lebensraum zu nehmen, dabei liegt die Ursache der Veränderung von Natur und Landschaft an uns Menschen, welche in die Natur eingreifen und diese verändert haben.

Die vermehrte Annahme ist, dass die invasiven Pflanzen unseren heimischen Pflanzen den Lebensraum nehmen und für das Sterben dieser Arten verantwortlich sind. Dabei haben Studien ergeben, dass invasive Pflanzen sich dort gut vermehren, wo heimische Pflanzen aufgrund der Ausbeutung des Bodens (kaputte und überdüngte Böden) und der Erderwärmung keine Lebensgrundlage mehr haben.

Die Herangehensweise der Presse an die Neobiota steckt also volle Missverständnisse und gleicht ihrer Polemik nach der Flüchtlingsdebatte, die wir seit Jahren in Deutschland führen. Die oben aufgeführten Schlagzeilen verdeutlichen wie das Thema mit der Angst vor Überfremdung besetzt wird und letztlich nicht die Ursachen dafür hinterfragt.

In den letzten Jahren bin ich auch immer wieder diesen neuen Pflanzenarten begegnet und wollte ihnen in meiner Serie „Invasion“ die Möglichkeit geben, sie gegen aller Vorurteile in ihrer eigentlichen Schönheit erstrahlen zu lassen.

Die für die Edition Paraffin 2021 entstandene Serie “Invasion” sind Tuschearbeiten auf Büttenpapier, 26 x 33 cm, signiert.